Residenz

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Die Residenz ist eine labyrinthische, in sich geschlossene Welt mitten in der Münchner Innenstadt. Generationen bauten an den Gebäudekomplex mit seinen rund 130 Schau- und Sammlungsräumen. In ihr steckt die Bausubstanz von 500 Jahren: Das Antiquarium prägt der Geist der Renaissance; Kaisersaal und Reiche Kapelle zeugen vom strengen Stil des Frühbarocks; Ahnengalerie und Reiche Zimmer repräsentieren den Prunk des Rokoko.

Residenz
Residenzstraße 1
80539 München
Deutschland

Öffnungszeiten
Tag Time slot Kommentar
Mo - So: 9:00-18:00 21.10-März:10-17Uhr
Gerade geschlossen

Der von Klenze um 1830 geplante Königsbau stand ganz im Geist des Klassizismus. Sehenswert sind  die Sammlungen der Residenz: Spezialsammlungen wie die Silber-, Reliquien- und Paramentenkammern, die Miniaturensammlung oder die Ostasiensammlung.

Ende des 14. Jhs. begannen die bayerischen Herzöge an der Nordoststecke der Stadtmauer mit dem Bau einer Wasserburg, der Neuveste. Aus der Burg entwickelte sich eine glanzvolle Schloßresidenz. Mitte des 16. Jahrhunderts entstand ein 66 Meter langer Renaissancesaal, das Antiquarium. Bis heute beherbergt der langgestreckte Saal mit seinem mächtigen Tonnengewölbe rund 300 Büsten der Skulpturensammlung. Das Antiquarium bildet den Mittelpunkt zweier am Ende des Jhs. gestalteter Baukomplexe, dem Grottenhoftrakt und dem Schwarzen Saalbau. Der Grottenhof mit seiner über und über mit Muscheln und bunten Halbedelsteinen dekorierten Brunnenwand erstrahlt im manierierten Stil. Ab 1600 mutierte die Residenz zum repräsentativen Herrschaftssitz.

Künstlerischer Höhepunkt: die Flügelanlage rund um den Kaiserhof. Der weitläufige Gästetrakt beeindruckt mit seinen großzügig angelegten Raumfluchten, den Trier- und Steinzimmern. Im Zentrum liegt der monumentale Kaisersaal. Blickpunkt: die gewaltige Kassettendecke mit ihren allegorischen Bildwelten, ein Gemäldefries und die Heldenteppiche. Zusammen mit dem Kaiserhof entstanden Brunnen- und Apothekenhof. Neben der Hofkapelle diente die 1607 geweihte Reiche Kapelle als Privatoratorium des Kurfürsten, in der die kostbare Reliquiensammlung der Wittelsbacher verwahrt wurde.

Die Reichen Zimmer sind Musterbeispiel der Dekorkunst des Hofarchitekten Francois Cuvilliés. Die mit vergoldeten Schnitzereien und Stukaturen dekorierten Zimmer sind mit Edelholz-Möbeln, Bronzeleuchtern und Meisterwerken der Uhrmacherkunst überladen. Aus der Zeit des  Rokoko stammt die Ahnengalerie.

Unter König Ludwig I. wurde die Residenz zum Stadtschloß erweitert. Auf der Südseite entstand der klassizistische Königsbau mit seiner an dem Palazzo Pitti in Florenz orientierten Fassade.
Die Schatzkammer trägt ihren Namen zu Recht: kostbare Email-, Bergkristall- und Elfenbeinarbeiten sowie Werke der Goldschmiedekunst aus neun Jahrhunderten geben einen Einblick in die große, höfische Kunst. Zu den berühmtesten Exponaten zählen das Arnulfciborium, das Kreuzreliquar Kaiser Heinrichs II. und das Gisela-Kreuz. Ein weiterer Höhepunkt der Sammlung ist die Statuette des Ritters St. Georg. Das aus Achat und Chalzedon geschnittene Streitroß trägt eine weiß emaillierte Satteldecke mit roten Rubinen. Das 1751-53 von Hofbaumeister Cuvilliés entworfene Cuvilliés-Theater ist ein Glanzstück verspielten Rokokodekors, mit einer überreichen Ornamentik zu den Themen Natur, Kunst und Mythologie. Die Staatliche Münzsammlung birgt einen Schatz von Münzen, Medaillen, Papiergeld und Geldzeichen von der Antike bis zur Neuzeit. Der Hofgarten mit seinem zentralen Diana-Tempel und den begrenzenden Arkaden wurde 1613 als Lustgarten angelegt und immer wieder durchgreifend umgestaltet.

Zuletzt geändert
Dienstag, 22. Oktober 2019 - 10:11

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